Temu und Shein: Europas neue Handelsbedrohung – Auswirkungen auf den Onlinehandel
Immer mehr Online-Händler aus China, wie Temu und Shein, schicken ihre Produkte nach Europa. In den letzten Jahren konnten sie durch eine Zollregel große Mengen an günstigen Waren ohne zusätzliche Gebühren verkaufen.
Neue Maßnahmen und höhere Zölle in den USA setzen diese Firmen unter Druck. Sie suchen jetzt nach neuen Wegen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gleichzeitig wächst der Druck auf die Behörden in Europa. Es gibt mehr Kontrollen bei Importen, und die Sorge wegen Betrug und Plagiaten nimmt zu.
Immer mehr Menschen fordern, dass Europa ähnliche Schlupflöcher wie in den USA abschafft.
Key Takeaways
- Chinesische Händler suchen neue Wege für den Verkauf in Europa.
- Die EU prüft Maßnahmen, um Zollschlupflöcher zu schließen.
- Probleme mit Betrug und Plagiaten nehmen zu.
Europa plant Ende des Zollschlupflochs

Die Europäische Union will das Zollschlupfloch für Waren bis 150 Euro schließen. Der Anstieg günstiger Importe aus China bringt europäische Einzelhändler in Schwierigkeiten.
Ein Großteil dieser Produkte kommt zollfrei in die EU. Das führt zu einem klaren Wettbewerbsnachteil für Händler hier.
Jahr | Anzahl Pakete (Mrd.) |
---|---|
2022 | 1,5 |
2023 | 2,3 |
2024 | 4,6 |
Täglich landen im Schnitt 12,6 Millionen solcher Pakete in der EU. Die meisten davon stammen aus China.
Plattformen wie Temu und Shein übernehmen die Abwicklung. Ihre Waren sind oft deutlich günstiger als die Angebote europäischer Händler.
Hier in der EU zahlen Anbieter höhere Arbeits- und Lieferkettenkosten. Das erzeugt Preisdruck und benachteiligt regionale Unternehmen.
Die EU-Kommission hat schon vor zwei Jahren vorgeschlagen, die Ausnahmeregelung für zollfreie Sendungen zu streichen. Die geplante Änderung muss aber noch von den 27 Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament verabschiedet werden.
Frühestens 2027 könnte das Ganze in Kraft treten. Bis dahin bleibt die Lage angespannt.
Viele Unternehmen fürchten, dass durch höhere US-Zölle noch mehr billige Produkte aus China nach Europa strömen. Europäische Händler sehen sich weiter unter starkem Importdruck.
Chinesische Produkte bestehen häufig europäische Sicherheitstests nicht

Immer mehr Waren aus China landen in Europa. Die Preise sind oft extrem niedrig.
Doch viele Produkte erfüllen die EU-Sicherheitsstandards gar nicht. Verbraucherschutzorganisationen finden regelmäßig Mängel bei Tests.
Das betrifft Kosmetik, Kleidung, Spielzeug und Elektrogeräte. Einige Produkte enthalten giftige Stoffe oder haben Konstruktionsfehler.
Das Risiko für Verbraucher steigt dadurch. Viele Waren kommen über Plattformen wie Temu nach Europa.
Sie werben mit Schnäppchenpreisen. Da die Plattformen meist nur vermitteln, haften sie oft nicht direkt für die Sicherheit der Produkte.
Das macht die Kontrolle unsicherer Waren ziemlich schwierig. Die schiere Menge an Paketen, die täglich in die EU gelangt, verschärft das Problem.
Anzahl Pakete täglich | Herkunft | Hauptrisiko |
---|---|---|
> 12 Millionen | China | Mangelhafte Sicherheit/Konformität |
Der Zoll kann diese Masse allein nicht bewältigen. Viele fordern strengere Kontrollen und mehr Verantwortung für Marktplätze.
Die EU-Kommission plant strengere Überprüfungen und zusätzliche Gebühren für Pakete aus China.
Folgende Probleme treten besonders häufig auf:
- Nicht eingehaltene Sicherheitsstandards
- Gefälschte oder gefährliche Produkte
- Kaum Kontrolle bei kleinen Paketen
- Online-Marktplätze ohne direkte Haftung
Mehrwertsteuerbetrug ein wachsendes Problem
Mehrwertsteuerbetrug nimmt in der EU weiter zu. Beim Import aus China tauchen immer neue Tricks auf, um Steuern zu umgehen.
Ein beliebter Trick: Händler geben absichtlich einen zu niedrigen Warenwert an. Damit bleiben Rechnungsbeträge unter der Schwelle, ab der Umsatzsteuer fällig wird.
Beispiele für Mehrwertsteuerbetrug:
- Falsche Angaben zum Warenziel in der EU
- Nutzung von Luftfracht-Drehkreuzen wie Lüttich zur Steuervermeidung
- Zusammenarbeit mit Scheinfirmen und privaten Zollagenturen
Die Folgen für die Steuereinnahmen sind enorm. Schätzungen zufolge entgehen den EU-Staaten jedes Jahr große Summen.
Ein Fall aus 2023 zeigt, wie chinesische Exporteure mit einem komplexen System Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben. Sie deklarierten Pakete für andere EU-Länder, obwohl sie im Importland blieben.
Betrügerische Methode | Betroffener Bereich | Folge |
---|---|---|
Unterdeklaration des Warenwerts | Einfuhrumsatzsteuer | Steuerausfälle |
Umgehung der Zollformalitäten | Zölle und MwSt. | Geringere Abgaben |
Falsche Bestimmung des Warenziels | Binnenmarkt | Unfaire Wettbewerbsvorteile |
Dadurch entstehen Verluste für den Staat und Nachteile für ehrliche Unternehmen. Die Behörden müssen ständig neue Betrugsformen aufdecken und bekämpfen.
Frankreich plant Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung
Frankreich will die Überwachung von niedrigpreisigen Importwaren verschärfen. Sie möchten Betrug beim Warenimport besser verhindern.
Geplante Maßnahmen:
- Häufigere Kontrollen
- Genauere Überprüfung der Wertangaben
- Mehr Zusammenarbeit mit den Zollbehörden
Mit diesen Schritten möchte Frankreich faire Bedingungen für Händler und Verbraucher schaffen.
Temu, Shein und Co.: Kopierte Produkte aus China überschwemmen die EU
Plattformen wie Temu und Shein bieten günstige Produkte aus China an. Viele davon sind Nachahmungen.
Diese Waren müssen in der EU bestimmte Regeln erfüllen – von Produktsicherheit über Kennzeichnung bis zu Umweltschutz.
Eine Verwaltungsgebühr pro Paket soll den Kontrollaufwand decken.
Wichtige Punkte im Überblick:
- Viele Produkte kommen von Temu und Shein
- Der Fokus liegt auf niedrigen Preisen und schneller Lieferung
- Die Einhaltung der EU-Vorschriften wird strenger geprüft
Das Geschäftsmodell dieser Anbieter setzt auf große Mengen und niedrige Kosten. Damit erreichen sie viele Kunden in Europa.
Häufig gestellte Fragen
Wie unterscheiden sich Temu und Shein von anderen Online-Händlern?
Temu und Shein bieten jede Menge Produkte zu richtig niedrigen Preisen an. Sie setzen vor allem auf schnelle Mode und ein ziemlich breites Sortiment.
Im Vergleich zu anderen Plattformen findest du hier eine besonders große Auswahl und immer wieder günstige Angebote. Das hebt sie wirklich von der Masse ab.
Mit welchen Methoden versuchen Temu und Shein in Europa zu wachsen?
Diese Unternehmen fahren ziemlich aggressive Werbekampagnen und hauen oft Rabatte raus. Sie arbeiten direkt mit Herstellern zusammen und drücken damit die Kosten ordentlich.
Oft liefern sie kostenlos. Mit klar digitalen Strategien sprechen sie vor allem junge Käufer an – manchmal wirkt das schon fast übertrieben zielgerichtet.
Wie wirken sich Temu und Shein auf den europäischen Einzelhandel aus?
Temu und Shein bringen ordentlich Bewegung in den Einzelhandel. Viele Kunden wechseln von stationären Geschäften zu Online-Plattformen, weil sie dort meist weniger zahlen.
Händler merken das natürlich und müssen ihre Angebote anpassen, um überhaupt noch mithalten zu können. Manche fragen sich vielleicht, wie lange das klassische Shopping in der Fußgängerzone noch so bleibt.
Was bedeuten Temu und Shein für kleinere Händler in Europa?
Lokale Geschäfte kommen bei den extrem niedrigen Preisen von Temu und Shein kaum hinterher. Viele versuchen deshalb, ihre Produkte und Services klarer zu unterscheiden oder sich auf Nischen zu konzentrieren.
Einige merken schon, dass die Verkäufe zurückgehen, weil Kunden lieber zu den günstigen Anbietern wechseln. Das kann ganz schön frustrierend sein.
Wie begegnen europäische Marken und Händler der Konkurrenz durch Temu und Shein?
Manche setzen auf Qualität und Nachhaltigkeit, um sich abzuheben. Andere investieren mehr in ihren Online-Vertrieb oder bauen eigene digitale Plattformen auf.
Oft kommen auch neue Services dazu, wie schnellere Lieferungen oder ein besserer Kundenservice. Ob das reicht? Schwer zu sagen, aber viele probieren es zumindest.
Welche Probleme bringen Temu und Shein für Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Europa?
Bereich | Mögliche Auswirkungen |
---|---|
Wirtschaft | Wettbewerbsdruck wächst, Unternehmen müssen Kosten senken |
Arbeitsmarkt | Jobs im Einzelhandel könnten verloren gehen |
Produktion | Nachfrage nach lokalen Produkten sinkt |
Manche Branchen spüren den Preisdruck schon jetzt. Vor allem traditionelle Einzelhändler geraten ins Schwitzen.
Viele Jobs stehen auf der Kippe. Auch die Produktion vor Ort bekommt das zu spüren.